Die zweite Gruppe vom IBO war eine große Gruppe von 13 Leuten. Es waren Leute aus Holland, Belgien, Deutschland und Tschechien.
Nach der Ankunft und einer kurzen Vorstellungsrunde und einer Erläuterung des Projektes ging es auch schon los mit der Arbeit. Wir teilten uns in vier kleine Gruppen auf. Eine Gruppe fing an, die neu angefertigten Fenster zu streichen und zu verglasen. Eine weitere Gruppe fräste und hobelte die restlichen Paneelbretter, die die erste Gruppe schon begonnen hatte anzufertigen. Die dritte Gruppe füllte die Fundamentgräben wieder mit Erde auf und die vierte Gruppe begann, die Latten für die Befestigung der Holzverkleidung an den Wänden anzubringen.
Alles sollte und musste Hand in Hand gehen, damit es keinen Stillstand gab, denn uns allen war bewusst, dass die Zeit nicht sehr lang ist bis alles fertig sein musste. Wir bekamen auch zum Anfang dieses Baulagers Besuch aus Deutschland vom Vorstand des Vereins "Gebt ihr ihnen zu Essen", der das Hilfsprojekt in der Ukraine unterstützt und die Organisation mit dem Bauorden durchführt. Es waren dies Pater Ludger Werner, SM und Alois Vogg und ein Bruder der Maristen, Norbert Enste. Sie besichtigten den Fortschritt der Arbeiten, gaben Ratschläge und feierten mit uns eine gemeinsame Messe, die gerne angenommen wurde. Am zweiten Tag ihres Besuches entschieden wir gemeinsam, um das Waisenhaus finanziell zu entlasten, dass wir uns selbst verköstigen. Die Finanzierung übernahm der Verein. Es kam zwar jetzt etwas mehr Arbeit auf, aber ich glaube im Namen aller sprechen zu dürfen, das Essen war wesentlich abwechslungsreicher und leckerer. Gekocht wurde von meiner Frau Larissa, die regelmäßig von einer weiteren Person unterstützt wurde.
Mit einer guten Küche geht die Arbeit auch viel leichter von der Hand.
Nachdem das Haus mit Hilfe einer Schlauchwaage vermessen und die unteren Latten angebracht waren, wurde mit der Isolierung begonnen. Dazu wurde Steinwolle verwendet. Gleichzeitig wurde die untere Holzverkleidung angebracht und mit dem Einbau der Fenster und Türen begonnen. Das Anbringen der Latten, der Holzverkleidung und der Einbau der Fenster und Türen war für alle Beteiligten eine große Herausforderung, denn ich wollte aus dem total windschiefen Gebäude ein ansehnliches Bauwerk machen, was gar nicht immer so leicht war. Oft konnte man nicht mit der Wasserwaage arbeiten und wir mussten viel vermitteln, so dass es optisch wenigstens gerade aussieht.
Wir haben viele "optische Täuschungen" schaffen müssen. Die Holländer sagten zu dieser Methode "nasse Finger Arbeit" Es war ein riesiges Problem, die Fenster alle in eine Flucht zu setzen, da die Wände in sich selbst total schief waren. Auch hatten wir Probleme mit den Hausecken. Wir haben aber alle Probleme gemeinsam gut gemeistert und ich darf sagen, dass die Leute getrost auf sich stolz sein dürfen.
In unserer Freizeit machten wir mit der Gruppe einen Ausflug nach Ivano-Frankivsk - die Gruppe hätte zu gerne auch den Hoverla bestiegen, was aber wegen des schlechten, wechselhaften Wetters ausfallen musste. Wir hatten aber dafür einen sehr schönen Grillnachmittag, der bis spät in die Nacht ging. Auch saßen wir fast täglich Abends gemütlich an einem Lagerfeür und tauschten Gedanken aus. Die Zeit mit dem Zweiten Baucamp ging für alle viel zu schnell zu Ende. Zwei Junge Männer, die eigentlich nach dem Baucamp noch eigenständig die Ukraine bereisen wollten, haben sich zu meiner Freude entschlossen, mich noch eine Woche zu unterstützen. Es wären auch gerne andere geblieben, aber bei ihnen riefen die heimatlichen Pflichten. Ich würde mich freün, diese Menschen wieder zu treffen und mit ihnen gemeinsam arbeiten zu dürfen.
Für den Verein "Gebt Ihr Ihnen zu essen e.V."
Aufgestellt:
Uwe König, Mykulychyn
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