Die erste Gruppe war sehr klein. Sie bestand lediglich aus 4 Teilnehmern, die aus den Niederlanden (2) aus Deutschland (1) kamen und einem litauischen Jahresfreiwilligen (IBO-Deutschland), und meiner Frau und mir.
Die Gruppe hatte es nicht leicht, denn es kam in der Gruppe hin und wieder zu Missverständnissen, das dazu führte, dass die Gruppe keinen echten Zusammenhalt fand.
Erstens wurde von einigen Teilnehmern erwartet, dass außer meiner freundlichen Begrüßung, noch ein Begrüßungs- Komitee erscheint und alle Teilnehmer mit offenen Armen in Empfang nimmt und dankend begrüßt.
Ebenfalls wurde erwartet dass sich vor Ort während unserer Arbeit die Waisenkinder befinden, damit man mit ihnen spielen kann, was natürlich bei solch einem Projekt, wenn wir dort ebenfalls untergebracht sind gar nicht realisierbar ist, denn es handelt sich um eine Baustelle und außerdem sind die Kinder in den Ferien. Sie befinden sich wie auch schon im letzten Jahr bei Verwanden, Bekannten oder sogar in einem Ferienlager.
Nach Ankunft der Teilnehmer erläuterte ich unsere gemeinsamen Aufgaben und den Tagesablauf.
Es sollte nach mehreren Verhandlungen, täglich 7.30 Uhr Aufstehen und 8.00 Uhr Frühstück sein, sodass spätestens um 8.30 Uhr mit der Arbeit angefangen werden kann. Feierabend sollte um 17.00 Uhr sein.
Mit Ausnahme des deutschen Teilnehmers hielt sich, im Grossen und Ganzen trotz Weckens, niemand an die vereinbarte Aufstehzeit. Man kam zum Frühstück wie man Lustig war. Dann wurde ausgiebig gefrühstückt sodass mit der Arbeit meisstens erst nach 9.30 Uhr begonnen werden konnte. Auch wurde die Mittagszeit ausgiebig nach belieben gehalten. Wenn es dann endlich wieder an die Arbeit gehen sollte, viel oft dem einen oder anderen noch so einiges ein was er noch schnell erledigen wollte. Da wir nie unseren selbst gemachten Tagesablauf einhalten konnten, kamen wir im Großen und Ganzen auch so gut wie nie dazu um 17.00 Uhr Feierabend zu machen.
Unsere Hauptaufgabe bestand darin, das Fundament des Schulgebäudes zu erneuern.
Da wir Anfangs sehr wechselhaftes Wetter hatten erledigten wir andere kleinere Arbeiten.
Während unserer Arbeiten kam es öfters zu Problemen bei der Umsetzung, da immer wieder Anweisungen und gut gemeinte Ratschläge einfach ignoriert wurden. Dies führte dazu, dass ich zum Unverständnis der Teilnehmer manchmal bis 2.30 Uhr in der Nacht arbeiten musste.
Auch war ich mit Ausnahme des deutschen Teilnehmers öfters mit den Leistungen bzw. der Arbeitsmoral der Teilnehmer sehr unzufrieden. Nach einigen Aussprachen wurde mir mitgeteilt, dass es nicht den Teilnehmern ihr Problem ist wenn die angesetzten Arbeiten nicht geschafft werden, sondern dass es mein Problem wäre. Ich kann meiner Meinung mit ruhigen Gewissen sagen, dass ich nicht einmal die Leute mit Aufgabenstellungen überfordert habe. –Die erste Gruppe im Vorjahr war auch nicht viel größer, hat aber die ihr gestellte Aufgabe weit übererfüllt. Wir haben zwar das Fundament so gut wie fertig gestellt, dies gelang uns aber nur deshalb, da ich mir Bekannte zur Hilfe holte, und meine Frau mit die schwerste Arbeit übernommen hatte.
Zum Thema Gefahr am Bau kann ich nur eines sagen, ich komme selbst gelernt aus der Baubranche und weiß genau was ich tue. Ich würde nie einen Teilnehmer in Lebens-Gefahr bringen. Sicher ist die Substanz des Gebäudes nicht die Beste – aus diesem Grund muss es ja auch dringend saniert werden (vor einem Jahr haben wir das halbe Fundament an einem Haus auswechseln, bzw. erneuern müssen – dies war wesentlich komplizierter als jetzt einige Balken).
Freizeitgestaltung:
Die Freizeit war jedem freigestellt, diese selbst nach eigenen Wünschen zu gestallten.
Ich habe einen Grillnachmittag mit Einheimischen und der Gruppe organisiert. Die Teilnehmer bekamen einen Einblick in dass Leben und die Kultur der Bergbevölkerung hier in den Karpaten.
Ebenfalls habe ich mit der Gruppe eine Wanderung durch die nähere Umgebung gemacht, welche abends mit einem Lagerfeuer endete. Dann habe ich die Leute nach Ivano-Frankivsk gefahren, damit Sie das Stadtleben hier kennen und erleben können. Nach Beendigung der größten Beton- Fundamentarbeiten, habe ich nochmals einen Grillabend spendiert.
Zusammenfassung:
Im Grossen und Ganzen hätte ich mir gewünscht, dass die Leute als Gruppe einen besseren Zusammenhalt finden und so gemeinsam an einem Strang hätten ziehen können.
Es sollte eigentlich jedem Teilnehmer bewusst sein, warum er hierher kommen möchte.
Steht an erster Stelle nur mal schnell preisgünstig Urlaub zu machen, oder um hier einfach nur einen neuen L-Partner zu suchen. Dann sollte man nicht solch ein Projekt besuchen.
An erster Stelle sollte immer stehen, dass man Menschen helfen möchte, denen es nicht so gut geht.
Für den Verein "Gebt Ihr Ihnen zu essen e.V."
Aufgestellt:
Uwe König, Mykulychyn
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